Entertainerin, Schauspielerin, letzte lebende Diseuse und Bestsellerautorin. In Berlin-Charlottenburg geboren und aufgewachsen, absolvierte Désirée Nick bereits in sehr jungen Jahren eine Ausbildung als klassische Balletttänzerin an der Berliner Tanzakademie, die mit einem Engagement an der Deutschen Oper Berlin endete (1975—1982). Diese Laufbahn fand durch das Gardemaß von 178 cm ein frühes Ende.
Nach sechs Semestern an der Theologisch-Pädagogischen Akademie Berlin-Westend absolvierte sie den Abschluss als Lehrbeauftragte für katholische Religionspädagogik mit der Missio Canonica bis zur Oberstufe. Nebenbei übte sie sich – zunächst um ihr Englisch zu verbessern – in Londoner Workshops und schloss am Actor’s Institute ihre Ausbildung als Schauspielerin ab.
Um sich in diesem Beruf zu entfalten, kehrte sie Anfang der 90er Jahre mit dem Mauerfall nach Deutschland zurück. Auf deutschen Bühnen überzeugt die Schauspielerin Désirée Nick seit nunmehr 35 Jahren mit klassischen und ernsten Rollen ebenso wie im komödiantischen Fach und im Boulevardtheater. Das Feuilleton feiert ihre Darstellungskraft in vielen Rollen an renommierten Häusern, wie dem Maxim Gorki Theater Berlin, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, dem Renaissance Theater Berlin oder dem Hans-Otto-Theater Potsdam, dem Ernst Deutsch Theater Hamburg, den Kammerspielen Hamburg und der Komödie am Bayerischen Hof, München. 2002 spielte sie in „Nichts Schöneres“ von Oliver Bukowski am Renaissance Theater, Berlin. Der Tagesspiegel schrieb: „Désirée Nick meistert diesen Abend mit einer erstaunlichen Feinfühligkeit. Was ihr in Bernd Mottls sehr präziser, klug zurückhaltender Regie gelingt, ist der Balanceakt einer Charakterdarstellerin. Sie bleibt bei allem ein Mensch, über den man sich amüsieren kann und der in seiner persönlichen Lebenstragik dennoch nie zur Witzfigur wird.“ 2003 spielt sie unter der Regie von Adriana Altaras in „Damen der Gesellschaft“ am Berliner Maxim-Gorki Theater. Der Tagesspiegel schrieb: „An entfesselter Weiblichkeit kann es keine mit Désirée Nick aufnehmen: sie ist als Anführerin der weiblichen Witzbrigade eine umwerfende Quasselstrippe.“ 2004 spielte sie mit Sophie Rois und Volker Spengler in René Polleschs Stück „Telefavela“ – der TIP Berlin schrieb: „Lang ist es her, dass man so beschwingt und gutgelaunt aus dem Theater ging. Sehenswert.“ Im Potsdamer Hans-Otto-Theater spielte sie 2006 in Thomas Bernhard Klassikers „Am Ziel“ – ein zweieinhalb stündiger Monolog. 2008 brilliert sie als Florence Foster Jenkins in dem Stück „Souvenir“ unter der Regie von Torsten Fischer am Berliner Renaissance Theater und im Rahmen einer Deutschland-Tournee bis 2013 in zahlreichen weiteren Städten. Der Wiener Kurier schrieb: „Hinreißend wie Desirée Nick diese zwischen Pfusch und Parodie, zwischen Realitätsverweigerung und Irrsinn angesiedelten Witzfigur verkörpert“ und die Berliner Zeitung nannte es eine „bravouröse Aufführung“ und Desirée Nicks Besetzung „einen Glücksgriff“. 2012 spielt sie im Theater an der Kö in Düsseldorf eine Hauptrolle in der deutschen Erstaufführung von „Liebe, Leid und alle meine Kleider“ von Nora und Delia Ephron. Die Rheinische Post schrieb: „eine spritzige, leichtfüßige, intelligent inszenierte und wunderbar gespielte Komödie.“ Ebenfalls in einer Hauptrolle spielt sie 2013 am Berliner Schlosspark Theater in dem Theaterstück „Ein Mann fürs Grobe“. Die Berliner Morgenpost meinte: „Désirée Nick garantiert in dieser Komödie wie immer frivolen Humor mit Berliner Schnauze.“ 2015 begeisterte sie in der Rolle der Zirkusdirektorin in der Emerich Kalman Operette „die Zirkusprinzessin“ an der Komischen Oper Berlin in der Regie von Barry Kosky. Kern der „Figur“ Désirée Nick ist aber die Kabarettistin – mit ihren progressiven, unverwechselbar komischen Entertainment- und Comedy-Shows tourt sie seit Mitte der 90er Jahre und erreicht ein breites Publikum. Von „Eine Frau wird erst schön durch die Liebe“, über „Hängetitten deluxe“ bis hin zu ihrem vorläufig letztem Programm 2023 „The forbidden material“ – die Rezensionen sprechen für sich. So schrieb die Frankfurter Rundschau anlässlich ihres Programmes „Hängetitten deluxe“ im Jahre 2000: „Désirée Nick ist unbestreitbar eine großartige Komödiantin, die scharfe Zunge mit engagiertem Hintersinn verbindet. Trotz ihres hohen Schrill-Faktors kann man bei ihr doch so etwas wie eine Weltsicht entdecken, die sie – ganz altmodisch – ihrem Publikum vermitteln will; und das macht den Unterschied zwischen einer Comedy-Tante und einer Kabarettistin, die sie ist.“ Sie bereichert die Werke außerordentlicher Filmemacher, wie u.a. die von Rosa von Praunheim („Neurosia“, 1995), Max Färberböck („Aimée und Jaguar“, 1998) oder Oskar Roehler (“Enfant Terrible“, als Barbara Valentin, 2020). Auch in Fernsehproduktionen wird Désirée Nick gerne besetzt, so war sie u.a. in „SOKO 5113“, „Türkisch für Anfänger“ (beide 2008) oder „Anna und die Liebe“ (2010), „Notruf Hafenkante“ (2013), „SOKO München“ (2014), „Soko Potsdam“ (2015). Umwerfend komisch zeigte sie sich 2012 in der ZDF-Verfilmung des Erfolgsromans von Dora Heldt „Kein Wort zu Papa“ oder als Baumarktleiterin in dem Film „Schmidts Katze“ (2015), den Cinema eine „herrlich schwäbelnde Komödie“ nannte. Mit viel Witz und eiserner Disziplin gewinnt sie 2004 die Krone als Dschungelkönigin in dem RTL-Quotenhit „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und trägt seither den Titel „spitzeste Zunge der Nation“. Als „Zickenkriegerin“ wird Nick zum beliebten und gefürchteten Gast aller bundesdeutschen Talkshows. Es gibt kein Format des „Trash“ bei dem die Diva nicht dabei war – als Teilnehmerin, Jury-Mitglied oder Moderatorin. Sei es das „Promi-Dinner“, „Shopping Queen“, „Yes we can dance“, „Promis unter Palmen“, „Promi Big Brother“ – zweimal war sie bei „Wetten, dass …?, ebenso ist sie in der „Harald Schmidt Show“, bei „Inas Nacht“, bei „Zimmer frei!“, sie kocht mit Alfred Biolek in „Alfredissimo!“, 6x ist sie in der NDR Talkshow zu Gast.
Ebenfalls überzeugt sie als Autorin, ihre nunmehr 15 Bücher führen die Bestsellerlisten. Ob „Gibt es ein Leben nach vierzig?“ (2005) und konsequent nachfolgend „Gibt es ein Leben nach fünfzig?“ (2011) oder auch „Was unsere Mütter uns verschwiegen haben“ (2006). ”Eva go home!“ (2007) ist eine kluge und scharfsinnige Entgegnung auf die altbackenen Thesen einer Fernsehmoderatorin. Mit „Liebling, ich komm später …“ (2008) entlarvt Désirée Nick den Seitenspringer. 2012 erschien ihr Buch „Fürstliche Leibspeisen. Gerichte mit Geschichte“. Hierfür hat Désirée Nick ausgewählte Adelshäuser im deutschsprachigen Raum besucht, plaudert auf unnachahmliche Weise aus dem fürstlichen Nähkästchen und präsentiert jeweils ein Familienrezept nach Art des Hauses. Zuletzt erschienen von ihr mit großem Erfolg „Alte weiße Frau“ und „Bockwurst & Champagner“, beide in 2024.
Mit ihrem Programm „Die letzte lebende Diseuse – Blandine reloaded“ (2017) reihte sie sich in die Riege legendärer Berliner Diseusen der 20er Jahre ein. Die Berliner Zeitung schrieb dazu: “Désirée Nick ist ein beeindruckender Abend mit Herz und Verstand gelungen, und ein stilvoller Brückenschlag zwischen den Berliner Legenden.” Am Hamburger Ernst Deutsch Theater gelangte 2016 die deutsche Uraufführung von „Bette & Joan“ von Anton Burge zu einem großen Erfolg. Sie verkörperte die Hollywoodlegende Joan Crawford in all ihren schillernden Nuancen und ging damit auf Deutschlandtournee. 2024 schlüpfte sie erneut in die Rolle der Joan Crawford, was die Rhein Zeitung als „einen Volltreffer“ bezeichnete. Im Oktober 2023 wird Désirée Nick Coverstar des Playboy. „Der Blick auf eine Frau in der Mitte des Lebens ist klischee-behaftet und voller Vorurteile. Ich möchte diese Rollenbilder und Klischees durchbrechen“, sagt Désirée Nick im Interview mit dem Playboy. Désirée Nick zu BILD: „Ich habe mich dazu entschlossen, um zu zeigen, dass Erotik zeitlos ist. Die Welt hat darauf gewartet! Und es ist mir eine Ehre, dass man mich überhaupt gefragt hat. Denn ich bin, im Gegensatz zu allen anderen Frauen vor mir, das älteste Cover-Girl des ‚Playboy‘ in Deutschland. Darauf bin ich sehr stolz.“2025 spielt sie in der Komödie Hamburg unter der Regie von Gerd Lukas Storzer in der deutschen Erstaufführung von Karsten Laskes „Spiel gewinnt“. Das Hamburger Abendblatt schreibt: “Publikumsliebling und Star des Abends Désirée Nick mit Sprachwitz und großer Bühnenpräsenz.” Im Juni 2025 werden 6 Folgen der TV-Serie des Bayerischen Rundfunks „Dahoam is Dahoam“ mit Désirée Nick ausgestrahlt.